Cowboy Club München
Vor drei Wochen hatte ich die Gelegenheit, die Ranch des Cowboy Clubs München zu besuchen, der in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum feiert . Die Ranch des Clubs liegt südlich von der Innenstadt, und ist in wenigen Minuten mit der U-Bahn zu erreichen. Ich fuhr mit der U3 bis Thalkirchen (Tierpark), und dann ging ich der Zentralländstraße entlang, bis zu dem kleinen Stausee, auf dem Kayaker üben. Am Samstag und Sonntag war Tag der offener Tür, und obwohl es kühl und regnerisch war, hatten viele Mitglieder durch aufwendige Vorbereitungen allen Gästen willkommen geheissen. Alle Mitglieder trugen Kleidung, die dem Stil des Westens entsprachen. Einige trugen moderne Marken wie Carharrt, aber viele trugen alte Western-Kleidung, wie am Ende des 19. Jahrhunderts üblich war. Die schöne Cowboystiefel und breite Hüte hätten bei irgendeiner amerikanischen Rodeo mit Stolz getragen werden, und die Münchner Ranch sah genau so aus, als ob ein Stück des Westens in München lebendig geworden wäre.
Das größte Gebäude der Ranch ist der Saloon, und nach Angaben der Mitglieder formt er das Herz des Klubs. Das Gebäude ist ein dunkelbrauner Holzbau, und hat einen breiten, bedeckten Vorbau, der als Front Porch dient. Ich ging durch die Tür und sah die schwingenden Flügeltüren, die einem Saloon unentbehrlich sind. Auf dem Holzboden stehen dunkle schwere Holztische und -stühle, und auf der rechten Seite befindet sich die Bar. Die Bar ist aus schönem Eichenholz, und hinter der hohen Bar hängen große Spiegel. Links ist eine Bühne, auf der die Vitrinen des Club-Museums sind, die verschiedene Artefakten aus dem amerikanischen Westen enthalten. Stündlich machte ein Club-Mitglied, der Hose und Hemd aus sanfter gelber Buckskin trug, eine Führung durch das Museum. Auch im Saloon begrüßten die Besucher ein schöner Kuchentisch, dessen Kuchen glücklicherweise nicht nach amerikanischen Rezepten gemacht worden waren.
Draussen neben der Reitbahn ist noch eine größere Bühne, vor der reihenweise Tische und Bänke stehen. An der anderen Seite der Reitbahn ist ein Stand, in dem an diesem Tag Würste und Hamburgers gebraten wurden. Neben dem Stand steht ein echter Chuck Wagon, ein Pferdewagen, in dem der Koch der Ranch oder des Viehtriebs alle Kochgeräte und Lebensmittel aufbewahren, damit er morgens und abends den hungrigen Cowboys Essen vorbereiten konnte. Zur Gunst der Gäste hatte der Koch des Clubs auf einem offenen Feuer ein Beispiel des Eintopfs zubereitet, der durch die Jahren die leeren Magen vieler Cowboys gefüllt hat. Das Gericht wurde in passenden Schallen serviert, die aus weiss emailliertem Metall waren. Hinter dem Wurststand sind Tepees, die eine Indianersiedlung nachbilden, und andere Zelte, die ein Schürfercamp darstellen. Besucher konnten Gold waschen, und die Kinder konnten über die verschiedenen Arten der Kriegsbemahlung erfahren.
Auf der großen Bühne trat am Samstag und Sonntag ein Band auf, Smart Coon Pickers. Das Band spielte eine bunte Mischung aus Country, Rockabilly, Folk und Blues, und alle Bandmitglieder spielten mit künstlerischem Geschick und mit größtem Vergnügen. Ich habe viele Countrybands gesehen, und Smart Coon Pickers könnte in Texas vor jedes Publikum mit großem Erfolg auftreten. Irgendwann sollte die Gruppe durch Texas eine Tournee machen, und in Floore´s Country Store in San Antonio spielen.
Die Mitglieder des Clubs pflegen die Künste des Cowboys, und sie lernen und üben u.a. die Anwendung des Lariats und der Peitsche. Sie betonen nicht nur das Aussehen, das mit richtiger Kleidung und passendem Zubehör zu tun hat, aber sie wollen das Cowboy-Leben richtig ausleben.
Mein Besuch bei dem Club erinnerte mich an das Lied „Welcome to the Tribe,“ das von Andy Wilkinson und Andy Hodges gesungen wird. Obwohl der Club seit 100 Jahren existiert hat, können wir den Clubmitglieder mit ganzem Herzen sagen, „welcome to the tribe.“—Jason Fabianke
„Welcome to the Tribe,“ Artikel vom 28. November 2012. http://wp.me/p2Fea9-1o
Western Hats
Es ist schon längst her, als fast alle Männer Hüte trugen. Der Hut gilt heutzutage oft als Accessoire, und gehört nicht mehr zu der Kleidung der meisten Menschen. So viele Menschen tragen jetzt Sonnenbrillen, so dass ein Hut eine seiner wichtigsten Anwendungen verloren hat, aber Kopfbedeckungen sind noch ziemlich üblich in Texas und besonders in San Antonio. Busfahrer tragen oft einen Cowboyhut, und vor einigen Jahren gehörte ein Cowboyhut zur Uniform aller Polizisten der Bexar County Sheriff´s Department. Wenn Sie einen Hut in Texas tragen möchten, wird keiner der Einheimischen danach fragen.
San Antonio hat viele Hutläden, und sie sind sehr unterschiedlich. Einige verkaufen nur Hüte, aber andere bieten ihren Kunden Hüte, Kleidung, Schuhe und Stiefel an. Das Fachwissen wird sich auch von einem Laden zum anderen unterscheiden, aber das nötigste ist leicht zu erklären. Hüte sind aus Stroh, Palmblättern oder Filz hergestellt, und das Wetter und persönliche Vorliebe sind die einzigen Voraussetzungen beim Kauf. Filzhüte sind besser für kaltes Wetter geeignet, aber in Texas tragen viele Leute einen Strohhut, solange der Tag sonnig und heiter ist.
Stroh- oder Palmhüte sind weitaus kühler als Filzhüte, aber sie halten nicht so lange aus. Dagegen kosten Filzhüte mehr, aber sie sind wasserfest und werden nicht brechen–nur biegen. Hüte aus Palmenblätter sind billiger als Strohhüte, und sie sind als Sommerhüte der echten Cowboys bekannt. Sie werden oft „palm leaf lids“ genannt. Das Nutzungsleben ein Palmhut ist noch länger, weil sie Unfälle besser vertragen können, so wie wenn jemand zufällig auf seinen Hut sitzt. Strohhüte sind aber leichter und kühler, und sind beliebt, wenn keine echte Arbeit erledigt werden musste. Durchgeschwitzte Schweißbände sind auf Strohhüte leichter zu sehen, und weil sie auf dem Kopfteil sehr leicht brechen, halten Strohhüte normalerweise nur einen Sommer aus.
Filzhüte sind deutlich teuerer, aber sie können jahrelang getragen werden. Die Filzhüte in hellen Farben sind immer teuerer, denn das Farbstoff kann keine Unregelmäßigkeiten vertuschen. Die Grade des Hutes wird mit einer Anzahl von der Buchstabe X markiert. Die Anzahl der Buchstaben bestätigt, wie fein der Filz ist. Wenn man eine Marke ausgenommen die renommierten Marke Stetson/Resistol kauft, sollte man vorsichtig sein, denn die angegebenen Anzahl der Xs wird nicht staatlich oder von Betriebsverbänden geprüft. Man kann aber die Unterschiede leicht erkennen. Ein 20X ist dünner und glatter als ein 4X Hut, und dreimal teuerer. Weil Preis sehr wichtig ist, kaufen die meisten Menschen, die einen praktischen Hut wollen, 5X oder weniger. Gleich wie mit allen Hüten wird Ihr Hut nach Ihrem Wunsch gebogen und geformt. Der Hut wird mit Dampf aufgeweicht, und das Kopfteil und die Hutkrempe können in unzählige Gestalten gerollt oder gefaltet werden.
Wenn ein Hut verschmutzt oder durchgeschwitzt ist, können viele Hutläden die reinigen und noch einmal formen. Bewahren Sie Ihren Hut auf dem Kopfteil und nicht auf der Krempe auf, sonst verbiegt die Krempe, und Sie müssen den Hut noch einmal formen lassen. Ein Flecken oder Öl sollte mit Talkumpuder entferntwerden, oder von einem Hutladen gereinigt werden.
Wenn man einen besonderen Wunsch hat, ist es möglich einen Hut maßgefertigt zu haben lassen, aber die Preise sind nicht so teuer wie ein maßgeschneidertes Hemd.—-Jason Fabianke








