„So Old School…“

Früher war der Schulweg in den ländlichen Regionen ziemlich lang, und die unbefestigten Straßen machten sogar die Überwendung der kürzeren Strecken zu einer großen Strapaze. Die öffentlichen Schuleinrichtungen wurden langsamer in den Südstaaten und im Westen ausgebaut, und in den meisten Gemeinden wurden die ersten acht Klassen in einem Ein-Zimmer-Schule untergebracht. Bis nach dem 2. Weltkrieg waren nur die ersten acht Jahren Pflicht.

Die meisten Schulen bestanden aus nur einem Gebäude, und auch wenn die Zahl der Schüler das Errichten mehreren Unterrichtszimmer benötigte, waren nur wenige Lehrkräfte in der Schule beschäftigt. Nach dem Anfang des 20. Jahrhunderts lösten Frauen die Dominanz der Männer in den unteren Schulklassen, und machten die Mehrheit der Unterrichtskräfte aus. Die Lehrerinnen mussten ledig bleiben, und mit dem Blick der ganzen Ortschaft auf sie gerichtet, genossen sie fast keine Privatsphäre. Auf dem Lande wohnten zusammen in einem Nebenraum oder in einem Lehrhaus, das meist neben der Schule gebaut wurde.

Die meisten Gebäuden der ländlichen Regionen wurden aus Holz gebaut, und wurden mit einer weißen Bleifarbe gestrichen, weil sie wetterfest und günstig war. Viele hielten die Farbe für eine Tradition, und die Gebäuden wurden immer wieder weiß angestrichen, sogar wenn neue Entwicklungen die Qualität andere Farben erhöhten. In den fünfziger Jahren fürchteten sich viele vor dem angenommenen Vorsprung, den die Sowjetunion in den Wissenschaften erreicht haben solle, und Bildung wurde jetzt mit nationale Sicherheit gleichgestellt. Politik betonte Mathematik, Wissenschaft und Sprachen, und die kleineren Schulen könnten mit der alten Unterrichtspraxis die neueren Voraussetzungen der atomaren Zeit erfüllen. Bauprogramme erweiterten schon nach dem Anfang der fünfziger Jahren im ganzen Land Infrastruktur und Straßennetz, und weil der langen Schulweg dann kein Hindernis mehr war, wurden viele Schulen entweder geschlossen oder zusammengelegt.

Die Gebäude stand dann leer, oder Nachbarn kauften das Bauholz oder sogar das ganze Gebäude, das oft auf einen Anhänger geladen wurde, um es in die Stadt zu befördern. In einigen Fällen schlossen sich einige engagierte Leute zusammen und erkannten, dass die leeren Gebäude noch den selben sozialen Zweck erfüllen konnten, den sie vorher erfüllt hatten. Heutzutage dienen die Gebäude als Tagungsräume und können für Familien- oder Hochzeitsfeier benutzt werden, und obwohl der Unterricht nicht mehr stattfindet, bleiben die alten Schulen Gemeindezentren.

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Über Faberjas

Seit einigen Jahren habe ich gern Reisegeschichten und Reiseberichten gelesen, die Deutsche und Österreicher/innen über ihre Amerikareisen geschrieben haben. In diesem Blog schreibe ich über meine eigene Erlebnisse in dem amerikanischen Westen, und ich hoffe, dass ich etwas zu der Diskussion über den modernen und historischen Westen beitragen kann.

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